[Lichtgestalten] Roger Karner: Der Mann, der den Abt erleuchtet

Die Sache mit dem Abt des Klosters Einsiedeln in der Schweiz ist für Roger Karner eine Art Aha-Erlebnis. „Da wurde mir klar, dass ich bei Philips richtig bin“, sagt er schmunzelnd. Der Geistliche wollte wissen, wie er die Klosterkirche für emotional so unterschiedliche Ereignisse wie Taufe, Hochzeit und Trauerfeier adäquat beleuchten kann. Nach einem ersten Überraschungsmoment wusste Karner, dass hier ausgeklügelte LED-Technik die richtige „Lichtlösung“ ist.

„Wir befinden uns mitten in einem Technologiewandel hin zu LED“, sagt Karner, der seit Mai 2012 Geschäftsführer von Philips Lighting für den deutschsprachigen Raum ist: „Die Branche ist super.“ Zuvor hat er sich beruflich damit beschäftigt, dass Strom vom Kraftwerk zur Steckdose gelangt. „Wir haben für das Licht die Energie geliefert.“ Jetzt ist er an entscheidender Position mit von der Partie, die Revolution der Lichtbranche voranzutreiben. Wegen dieser Herausforderung ist er zu Philips gewechselt.

„Meine Erwartungen wurden übertroffen“, freut er sich. Die Gestaltungsmöglichkeiten seien noch lange nicht ausgeschöpft.

Beispielsweise bei der Entwicklung der OLED, mit denen ganze Flächen leuchten können. „Bisher haben wir Punktlicht erzeugt, wie die Sonne. Jetzt erzeugen wir Flächenlicht wie der Himmel“, sagt Karner etwas lyrisch und schwärmt vom Smart, dessen Glasdach tags den Blick zum Himmel freigibt und nachts im weichen Licht schimmert.

Karner ist begeistert vom Thema Licht, das er früher selbst unterschätzt hat. „Dabei umgibt uns Licht überall.“ Jetzt sprudelt aus ihm heraus, wie faszinierend viele Projekte sind. Die Beleuchtung des Segeldachs des Berliner Sony-Centers sei „wahnsinnig“, die Lichteffekte am Empire State Building machten sprachlos, die Donauinsel in Wien – sagenhaft.

Wenn Karner die Donauinsel erwähnt, ist das kein Zufall und beruht nicht allein auf seiner Arbeit bei Philips. Der 41-Jährige ist Österreicher. Fünf Jahre lang hat er in Frankreich gearbeitet, fünf Jahre in der Schweiz, nun lebt er mit seiner Frau und dem neun Monate alten Sohn in Hamburg.

„Mein Sohn erdet mich“, sagt der Manager. Ist der Sohnemann im Bett, findet er Entspannung bei einem Glas heimischen Rotwein. „Es gibt“, so Karner, „sehr guten Rotwein aus Österreich.“

___________________________

Weitere Beiträge aus unserer Serie “Lichtgestalten” findet ihr hier.

Leave a Reply