[Lichtgestalten] Iris und Michael Podgorschek: Das Wir gewinnt

Lichtgestalten PodPod Urban Sky

Es gibt sie tatsächlich getrennt voneinander. Also nur die Iris oder nur den Michael. Doch selbst dann sagen sie „wir“ statt „ich“. Die beiden Wiener, mit Nachnamen Podgorschek, greifen auf ihre Gedanken zu, als wären die in einer Cloud abgelegt. Gemeinsam entwirft das Geschwisterpaar „Lichtlandschaften“, schafft hier Licht und lässt dort Dunkelheit, wie auf der Homepage ihres Designbüros „podpod“ zu lesen ist.

Die „Königsdisziplin“ ist für Iris Podgorschek (und ihren Bruder), Licht auf Straßen, Plätzen und Fassaden zu setzen. „Das ist exponiert. Wir gestalten das Stadtbild mit“, sagt sie (auch im Namen des Bruders, um das letztmals zu erwähnen). Besonders gern diniert sie daher in Restaurants am Donaukanal, weil das Geschwisterpaar dort am Wasser für Licht gesorgt hat. Genauso wie auf dem Residenzplatz in Salzburg und den Straßen Stuttgarts.

Da sind die beiden die kreativen Köpfe hinter dem Projekt UrbanSky. Für die Stadt am Neckar haben sie gemeinsam mit Philips für EnBW eine futuristische, elliptische Straßenlaterne entworfen. 60 davon leuchten bereits. Viereckige LED in ein rundes Objekt zu integrieren, und zwar ansehnlich, war die Aufgabe. „Wie ein Blatt oder eine Blüte am Himmel“ behüten die Straßenleuchten nun die Schwaben in einigen Straßenzügen. Darüber hinaus ist Podgorscheks gelungen, Käfer und Motten zu schützen. Weil die Lampen kühl bleiben, „verbrennen sich die Insekten ihre Flügelchen nicht“. Im großen Projekt denkt Iris auch ans Kleine.

1994 hat das Geschwisterpaar das Designbüro podpod in Wien gegründet. Beide haben an der Hochschule für Angewandte Kunst studiert und die Meisterklasse Industrial Design besucht. Er hat den Abschluss 1984 gemacht, sie 1991. Woher das Faible fürs Design stammt? „Vom Vater“, sagt Iris. Alfred Podgorschek hat als Architekt gearbeitet und neben anderem Hallenbäder gebaut. „Dass Projekte mehrere Jahre dauern, hat mich von Architektur abgeschreckt.“

Und wie ist das, tagtäglich mit dem großen Bruder zusammen zu arbeiten? Nicht außergewöhnlich. „Zu keinem Partner hätte ich je so blindes Vertrauen wie zu Michael“, sagt Iris und, schwups, schon sind die Geschwister wieder eins: „Wir kennen einander wie niemand sonst.“

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