Philips gibt sich die Ehre: Der Weltmarktführer in Sachen Licht lädt nicht etwa zu einer „Night at the Museum“, sondern passenderweise zu „Light at the Museum“ – wie man den Presse-Event nennen könnte, den die Niederländer diese Woche in Amsterdam veranstalten.
Denn da kann man sich ein Bild davon machen, wie LEDs ein Museum zum Leben erwecken. Natürlich ist das nicht so ganz wörtlich zu nehmen und keiner der Teilnehmer muss sich wie Ben Stiller vor wild gewordenen zeitgeschichtlichen Persönlichkeiten und Kreaturen retten. Im Gegenteil: Es geht spannend zu, aber völlig ungefährlich. Schließlich sind wir nicht in Hollywood, sondern im frisch renovierten Reichsmuseum im Herzen der Grachten-Metrople.
Dieses wird nach den umfassenden Renovierungsarbeiten der letzten zehn Jahre nun auch komplett mit LED-Leuchten von Philips illuminiert. Erste Kooperationsgespräche zwischen dem Licht-Pionier und dem Reichsmuseum gab es bereits 1996, im Jahr 2000 hat man die ersten Verträge unterschrieben. Allein rund 8000 Exponate aus mehreren Jahrhunderten waren lichttechnisch perfekt in Szene zu setzen. Und wir sprechen hier von Rembrandt, von Vermeer und anderen großen Meistern.
Schließlich ist das „Rijksmuseum“ nicht irgendein Museum in Holland, erklärt ein wie immer euphorisierender Rogier van der Heide. „Es ist das Museum schlechthin“, sagt der Chef-Lichtdesigner bei Philips, „seit 1895 das Tor zur Stadt Amsterdam“. Und mit seinen mehr als 9.500 Quadratmetern nun auch die größte Ausstellungsfläche der Welt, die mit LED beleuchtet wird, wie Marja Koopmans, Head of Global Marketing bei Philips Lighting, betont. Ein Mega-Projekt also, bei dem eine enge Zusammenarbeit mit den Museumsmachern und Architekten gefordert war.
Federführend dabei war auch Brad Koerner, Director of Experience Design bei Philips. „Das ist das wichtigste Projekt meiner Karriere“, sagt der aus den USA stammende Licht-Mann. „Und der beste Kunde, den ich jemals hatte.“ Design-Guru van der Heide bläst ins gleiche Horn: „Beim Briefing fragte ich die Reichsmuseums-Vertreter, was für Licht sie haben wollen – und sie sagten, sie wollen einfach das beste“, erzählt der Star-Designer und grinst: „Das ist mal ein Briefing!“
Mit einer Dreiviertelmillion LEDs werden die Exponate jetzt entsprechend beleuchtet. Philips wollte bei der Umsetzung so nah wie möglich am ursprünglichen Design bleiben. „Wichtig war es, das Licht unsichtbar zu machen“, erklärt Koerner. „Man soll ja nicht die Licht-Installation bewundern, sondern die Exponate.“
Juliette Nielsen vom Licht-Design-Studio Beers & Nielsen unterstützte Koerner über Monate und verbrachte mit einer Hand voll anderer Designer vor der Eröffnung sage und schreibe 80 komplette Tage und Nächte im Museum. Begeistert erzählt Nielsen beim Rundgang durchs Reichsmuseum von der Zeit der musealen Ruhe vor dem großen Sturm – die ist seit der Wiedereröffnung durch Königin Beatrix nun völlig vorbei, wie wir deutlich merken: 10.000 Besucher strömen jeden Tag in das Museum, 9.000 schauen sich allein die „Nachtwache“ an.
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Gerade am Rembrandt-Meisterwerk wird exemplarisch deutlich, weshalb die Lichtspezialisten auf LED gesetzt haben. „Mit jedem neu installierten LED-Element kamen neue Details bei der Nachtwache zum Vorschein“, erklärt Licht-Designerin Nielsen. „Das war einfach unglaublich schön.“
Philips hat die Beleuchtungslösungen speziell auf das Museum zugeschnitten und auf modernste LED-Technik gesetzt – nicht in erster Linie wegen der beträchtlichen Energieersparnis und der einfachen Instandhaltung oder Steuerung, sondern um eine „bestmögliche und konstante Lichtqualität zu erzeugen, die jedes Detail naturgetreu wiedergibt“, begeistert sich van der Heide.
Als staatliches Museum gehöre das Reichsmuseum einfach allen, betont er. „Deshalb fühlten wir uns besonders verpflicht, den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden.“ Und das gilt nicht nur für die Beleuchtung der Artefakte – Philips war beim Umbau des Amsterdamer Museums auch für die Bereiche außerhalb der Ausstellung zuständig.