Literature vs. Traffic: Buch-Aktion bringt Licht auf die Straße

Spricht man von Straßenlicht, taucht in der Regel eine recht konkrete Vorstellung von der Form der Beleuchtung vor dem inneren Auge auf: ein Mast samt Leuchtenkopf, der in gebührender Höhe hellen Schein für Autos und Passanten verbreitet.

In Toronto hat Straßenlicht eine ganz neue Bedeutung hinzugewonnen. Schuld daran ist das spanische Künstlerkollektiv Luzinterruptus, das in der kanadischen Metropole die Straße selbst mit Licht „bepflastert“ – und damit für den üblichen Verkehr komplett unzugänglich macht.

Aus einem guten Grund: Mit der Licht-Aktion, bei der rund 10.000 ausrangierte und mit LED bestückte Bücher zum Einsatz kommen, setzt die Truppe ein Zeichen setzen gegen zuviel Verkehr in den Stadtzentren dieser Welt. „Literature vs. Traffic“ ist die Devise.

Bücher der Erhellung statt City-Lärm

So wird, sagen die Spanier, ein typischerweise von Hektik, Lärm und Verschmutzung dominierter öffentlicher Raum zu einen Ort der Ruhe, der vom sanften Licht der aufgeschlagenen Buchseiten beleuchtet wird. Statt im Stadtverkehr zu stecken werden Passanten von der Flut der Bücher erfasst und können sich auf die Kraft des geschriebenen Wortes besinnen.

Also etwa lieber mal zum Buch statt zum Autoschlüssel greifen und sich mit den Öffentlichen auf den Weg machen – nicht nur Anwohner feinstaubgeplagter Stadtgebiete werden es danken.

Die von Heilsarmee gespendeten Bücher der gigantischen Licht-Installation durften von jedem, der Freude daran hat, mitgenommen werden, und recycelten sich damit selbst.
Die Aktion fand im Rahmen von Torontos „Nuit Blanche“ Anfang Oktober statt und wurde zuvor bereits in Madrid, New York und Melbourne durchgeführt.

+Links: Luzinterruptus | Photos: Luzinterruptus

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