Aquarelle waren… also sind… sowohl heute als auch gestern. Kann man immer noch machen, muss man aber nicht. Es gibt ja inzwischen LED-Steuersysteme wie Philips Color Kinetics, mit welchen sich stetig wechselnde Lichtskulpturen in die Luft malen lassen.
So wie die US-amerikanische Installationskünstlerin Janet Echelman das macht. Die steuert aktuell ihre planetare Lichtskulptur “1.26” zum diesjährigen Amsterdam Light Festival (vom 7. Dezember – 20. Januar 2012) bei: eine Wolke aus LEDs, die sich in Titel und Inhalt auf die 1,26 Mikrosekunden bezieht, um welche der Tag (also eine Erdrotation) durch das große Erdbeben in Chile im Jahr 2010 verkürzt wurde.
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Die Erde dreht sich seither also schneller, die runde Millionstel Sekunde fehlt uns jetzt beim Frühstück oder zu sonst einer unpassenden Tageszeit. Dass Licht eine Kunstform, ein Sujet oder auch ein künstlerisches Werkzeug sein kann, ist zuvor schon gezeigt worden. Echelman und Philips haben daraus eine temporäre Einrichtung geformt, die Amsterdam in den dunkelsten beiden Wochen des Jahres heller, freundlicher und farbiger macht.
“1.26” feiert in der niederländischen Hauptstadt Europa-Premiere, war zuvor in den USA und Australien. Philips ist zuständig für das Lichtdesign und setzt für die Umsetzung der Skulptur 24 Color Kinetics Reach sowie Steuerelemente der Reihe „Strand“ ein.
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Der Kauf des US-Lichtspezialisten Color Kinetics vor fünf Jahren für knapp über eine halbe Milliarde Euro durch den niederländischen Technologiekonzern hat sich also sichtbar gelohnt. Fassaden und Bauwerke können mit diesen LED-Systemen eindrucksvoll beleuchtet werden – und sie lassen kreative Künstler wie mit Lichtpinseln im Nachthimmel malen, machen Landschaft und Architektur zur Leinwand, zur monumentalen Basis für Kunst aus Licht.
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