Earth Hour: Licht aus um 20:30 Uhr – und globales Licht-Bewusstsein anknipsen (Videos)

WWF Earth Hour Event in Madrid, Spanien, vor dem Palacio Real

Wenn am 23. März pünktlich um 20:30 Uhr weltweit die Lichter ausgehen, haben nicht etwa Klingonen das Energiesystem der Erde zerstört. Vielmehr haben Millionen Menschen auf den Lichtschalter gedrückt und ihr Haus in Dunkelheit getaucht. Auch viele Sehenswürdigkeiten bleiben schwarz. Am Samstag ist wieder Earth Hour, weltweit um halb neun Ortszeit. Seit 2009 ruft der WWF im Dienste des Planeten dazu auf, über das Konsumverhalten nachzudenken – und dazu gehört der Energieverbrauch durch Beleuchtung. Hier kann das Motto nur heißen: Nicht ausschalten, sondern umschalten auf Beleuchtungstechnologien, die nachhaltig Energie sparen.

Der ist beachtlich. In Industrieländern gehen rund 14 Prozent des Stroms in Lampen und Leuchten. In Entwicklungsländern sind es bis zu 86 Prozent. Es besteht also – in absoluten Zahlen vor allem bei uns – Einsparpotenzial.

Aus der Lichtbranche hört man zum Thema „Lichtwende“ vor allem drei Buchstaben: LED, LED und nochmals LED. Obwohl die Technologie noch teurer ist als die herkömmliche, rechnet sich die Ausgabe durch den geringen Energieverbrauch und die lange Lebensdauer relativ schnell. Einen konkreten Mehrwert bieten LED-Lichtlösungen überdies, weil sie sich einfach in digitale Steuerungen integrieren lassen.

WWF Earth Hour Event in Berlin vor dem Brandenburger Tor 2012

Beispielsweise könnten in den 9,3 Millionen deutschen Straßenleuchten LED den Dienst von alten Quecksilberdampflampen übernehmen – noch leuchtet in jeder dritten eine alte. Die EU fordert, auf diese ab 2015 zu verzichten. Philips unterbreitet Kommunen zur Umrüstung auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten: Die Firma liefert die energieeffizienten und digital steuerbaren LED kostenlos und erhält dafür für einige Jahre das Geld, das der Ort an Energiekosten einspart. Wien hat sich bereits darauf eingelassen.

Zudem trimmt die Branche LED-Lampen auf schlau. Da macht das Licht sich künftig selbst aus, sobald der letzte Mensch ein Gebäude verlassen hat. Geofencing nennt sich das. Eine App steuert. Übers Smartphone können die LED-Lampen Hue jetzt schon von unterwegs ausgeschaltet werden.

Da werden Straßen nur dann und nur so hell beleuchtet wie nötig. Ist in der Stadt nichts los, wird das Licht heruntergefahren. CityTouch heißt ein System von Philips, das genau das kann. 50 Prozent weniger Stromverbrauch sei möglich. Außerdem meldet sich die Lampe, sollte sie kaputt sein. London, Rotterdam und Prag setzen auf das System, in Deutschland ist Rietberg dabei.

Auch können LED-Lampen mittlerweile genauso schönes Licht machen wie die energiehungrige Glühlampe. Und beim Preis hat sich viel getan: LED-Lampen sind nun bereits zu solch günstigen Preisen zu haben, dass sie sich allein schon wegen der bis zu 25fachen Lebensdauer rechnen.

WWF Earth Hour Event in Sydney Australien, vor dem Opera House

Manche Regionen der Erde bleiben selbst nach der Earth Hour dunkel – wie in jeder Nacht. Gemeint sind nicht Sibirien und der Norden Kanadas, sondern weite Gebiete Afrikas. 600 Millionen Menschen haben keinen Stromanschluss und sitzen weitgehend im Dunkeln. Ihnen können Solarleuchten mit besonders effizienten LEDs helfen.

Die Earth Hour ist übrigens tatsächlich eine weltweite Aktion, die vor vier Jahren ihren Anfang in Sydney nahm. 2012 haben 6525 Städte in 150 Ländern mitgemacht, Eindrücke davon vermitteln all die schönen Earth-Hour-Pics und Videos……….

[Photo oben: Jorge Sierra /WWF Spain/cc] [Photo Mitte: WWF-Germany/cc] [Photo unten: WWF Australia / cc ]

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