A Liter of Light: Licht aus der Plastikflasche ersetzt Kerosinlampen (Video)

A Liter of Light

Entwicklungsländer heißen bekanntlich deswegen Entwicklungsländer, weil grundlegende infrastrukturelle Einrichtungen nicht oder nur teilweise existieren. Wasserversorgung eben. Oder auch der Zugang zu Strom. Und dieser Mangel führt wiederum dazu, dass sich die Menschen in den jeweiligen Gebieten der Erde eben mit dem behelfen, das sie – möglichst billig im Erwerb – zur Verfügung haben.

Um Licht zu erzeugen, werden deshalb häufig Kerosinlampen eingesetzt, was nicht nur äußerst gefährlich ist, sondern obendrein gesundheitliche Gefahren birgt: Bei der Verbrennung von Kerosin entstehen neben großen Mengen Kohlendioxid auch andere giftige Gase, die eine schädigende Wirkung auf den Atemapparat haben. Zumal diese Lichtquellen auch in geschlossenen Räumen verwendet werden.

Der Philippiner Illac Diaz hat sich bereits vor Jahren genau über diesen Umstand Gedanken gemacht und eine Idee weiterentwickelt, die mittlerweile als „A Liter of Light“ zum breit angelegten Projekt der My Shelter Foundation avanciert ist. Der Ansatz ist simpel, kostengünstig und effektiv.

Benötigt wird eine gebrauchte Plastikflasche samt Schraubverschluss, Wasser und Bleiche. Wasser und etwa 10 ml Bleiche werden in die Flasche gefüllt, die Flasche wird in ein Loch im Hausdach gesteckt, so dass der obere Teil von der Sonne beschienen wird, während der Rest in den Wohnraum ragt. Und so kann ein Raum erhellt werden. Ganz ohne Strom. Allerdings nur tagsüber, bei Sonnenschein.

Die Mischung aus Bleiche und Wasser streut das Licht, das über dem Dach einstrahlt, in alle Richtungen des Raumes und liefere so eine Ausleuchtung, die mit der einer herkömmlichen 60-Watt-Glühlampe vergleichbar sei. Die Bleiche – zugegeben, auch nicht ungiftig, aber harmloser als Kerosin – hält zudem das Wasser in der Flasche sauber, indem sie Keime und Bakterien abtötet. Dadurch kann so ein „Ein-Liter“-Licht sage und schreibe fünf Jahre lang genutzt werden.

Die MyShelter Foundation hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis Ende 2015 weltweit eine Million Haushalte bzw. Bleiben auf diese Weise zu erhellen.

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