Die Technikzauberer am Fraunhofer Heinrich Hertz Institut (HHI) in Berlin haben eine neue Art von kabelloser Datenübertragung entwickelt, die zunächst überall dort eingesetzt werden könnte, wo herkömmliches WLAN scheitert – etwa auf Messen oder in Industrieumgebungen mit einer Überlastung des Wifi-Spektrums.
Die Datenübertragung geschieht dabei mit Hilfe einer Deckenlampe. Wie geht das? Natürlich nur mit LED-Lampen, die sich so schnell schalten lassen. Selbst handelsübliche LEDs können Frequenzen von 30 Megahertz übertragen, was in realen Anwendungssituationen auf Messen bereits für 500 Mbit pro Sekunde ausreicht – mehr als ein übliches WLAN-Netz.
Im Labor lief das System schon mit 800 Mbit, möglich sind nach dem gegenwärtigen Forschungsstand drei Gigabit. Das “Flackern” der LEDs ist dabei für Lebewesen aller Art nicht wahrnehmbar – das menschliche Auge hat eine zeitliche Auflösung von 25 Hertz (Bildern pro Sekunde), während selbst die allerschnellsten Libellenaugen maximal zehnmal so schnell sehen.
Die Fraunhofer-Ingenieure visionieren eine ganze Reihe von Datenübertragungs-Anwendungsmöglichkeiten für ihr LiFi-System, von der Kommunikation zu und von fahrenden Autos über sicherheitsintensive Umgebungen wie etwa Operationssäle bis zu den erwähnten Messen und anderen Orten, wo konventionelles Wlan eben einknickt.
Bis zur Serienreife kann noch etwas Zeit vergehen, aber eine Bereicherung für unsere Palette an Kommunikationstechnologien ist LiFi jetzt schon.