Leute, in die Baumärkte! Kauft Lichtschalter! Knipst damit Laternen in eurer Straßen aus! Und wieder an! Blödsinn? Von wegen. Die Guerilla-Designer von „Cheesecake Powerhouse“ haben es vorgemacht. Sie haben an eine Berliner Straßenleuchte einen Schalter angelötet – ohne um Erlaubnis zu fragen.
Ein Video haben sie von ihrer Tat gedreht. Die Gesichter der Täter sind verpixelt. Sie rücken Fahrräder zur Seite, die an einem Pfosten angeschlossen sind, und machen sich an der Elektronik zu schaffen. Mit neongelbem Klebeband fixieren sie den Schalter. Die Guerilla verschwindet, Passanten knipsen das Licht an und aus und freuen sich offensichtlich wie kleine Kinder.
„Cheesecake Powerhouse“ – Käsekuchen Kraftwerk – dahinter verbergen sich vier Aktivisten, die sich Videoproduktionen, Graffiti, Skateboarding und anderem verschrieben haben. „Wir wollen uns durch kein Label selbst beschränken“, sagen sie auf ihrer Homepage, die mehr Bilder als Worte enthält. Eine Schnecke, die ein Hochhaus schleppt, ein Breakdance (oder so) jesusgleich am Kreuz, Piktogramme, Embleme. Eigentlich genügten drei Begriffe, um die Arbeit zu skizzieren: „Think. Feel. Do“.
Über die praktische Anwendung der Lichtschalter am Laternenmast brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Obwohl? Schaltet man die Leuchte an, weil man ein Stück Weges unter ihrem Schein gehen will – wie schaltet man wieder aus? Und ist das Gegen-die-Laterne-Treten nicht lustiger?