Den klarsten Himmel Europas findet man über den Kanarischen Inseln. Dafür sorgt der kanarische Strom, der mit kaltem Atlantikwasser den Himmel immer wieder frei von Wolken hält. So siedeln Astronomen aus allen Ländern auf La Palma und Teneriffa, den westlichen Inseln der Gruppe, an und betreiben dort Observatorien internationaler Größenordnung.
Die Unesco erklärte den Himmel über den Kanaren zum Lichtschutzgebiet. Die Menschheit, so die Organisation, habe das Recht auf ungestört Sterne gucken, zumindest in ausgewiesenen Gebieten.
Auch das spanische Städtchen Puerto de la Cruz an der Nordküste Teneriffas sieht sich vor dem Problem, die Lichtverschmutzung durch Straßenlaternen auf ein astronomieverträgliches Maß zu reduzieren. Bislang verwendete Natriumdampflampen waren immer noch zu hell, bauartbedingt schlecht zu steuern und streuten zu stark. Deshalb startete die Stadt zusammen mit Signify ein Lichtmanagement-Projekt.
Lichtmanagement für die Sterne
Im ersten Schritt werden 100 Philips SR LED-Leuchten in herkömmliche Sockel eingesetzt und lassen sich bereits nach Bedarf in Farbe und Leuchtkraft steuern. Dabei folgen die LEDs dem internationalen Zhaga-Standard, der dafür sorgt, dass auch LED-Leuchtmittel anderer Hersteller verwendet werden können.
Dazu kommen rund 3.000 Philips Luma- und 1.500 Philips ClassicStreet-Leuchten, die über das Licht-Management-System „Interact City“ von Signify kontrolliert werden. An weniger neuralgischen Stellen bleiben 1.500 der bereits vorhandenen Natriumdampflampen in Verwendung.
Die Astronomiefreundlichkeit der neuen Straßenlichter von Puerto de la Cruz wird erzielt, indem das Farbspektrum der LEDs durch die Managementsoftware verändert wird, um den Blauanteil herauszunehmen. Dieser stört die Observatorien bei ihrer Arbeit am meisten.
Sterne gucken bleibt ungestört möglich, weil die neuen LEDs das Licht dorthin richten, wo es gebraucht wird: auf die Straße, nicht in den Himmel. Sie sind um etwa 16 Prozent energieeffizienter als bernsteingelbe der vorherigen Generation und um 65 Prozent stromsparender als konventionelle Leuchtmittel.
Fotos: Daniel Lopez (oben, mitte), Signify (unten)