Räume ins richtige Licht rücken ist der Titel eines BINE-Forschungsprojektes, das unter anderem die Beleuchtung in Klassenzimmern in den Fokus rückt. Denn optimal eingesetztes Tageslicht und optimierte künstliche Beleuchtung gelten als wesentlicher Faktor zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. Und davon sollen auch Schüler profitieren.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt untersuchte, wie sich mit neuen Lichtkonzepten sowie neuer Lampen-, Leuchten- und Vorschalttechnik Beleuchtungssituationen auch in Schulräumen verbessern lassen. Unter anderem wurde dazu unter Leitung der Technischen Universität Berlin eine Berliner Schule ausgewählt, die nicht zuletzt durch außergewöhnlich hohen Energieverbrauch aufgefallen war und in der die Arbeitsbedingungen für die Schüler deutlich zu verbessern waren.
Wie komplex das Zusammenspiel verschiedener Faktoren in Unterrichtsräumen ist, haben bereits britische Forscher an der University of Salford gezeigt. Das Wohlbefinden im Klassenzimmer wird demzufolge durch eine ganze Reihe von Faktoren bestimmt. Neben der Beleuchtung spielen auch Farbe und Flexibilität der Raumgestaltung eine Rolle – und zwar in dem Maße, dass die Schüler, denen ein optimales Ambiente geschaffen wird, bei ihren Leistungen um bis zu eine Note besser sind.
An der Berliner Schule zielten die Forscher auf intelligente Kombinationen, die auf einzelne Räume speziell zugeschnitten wurden. In einigen Klassenzimmern wurde eine lernfördernde Beleuchtung mit hoher Farbtemperatur und Beleuchtungsstärke installiert, in anderen setzte man auf Leuchtkörper direkt am Arbeitstisch.
Auch wurde eine zusätzliche Tafelbeleuchtung angebracht, die nach Bedarf hinzugeschaltet wird. Eine tageslichtabhängige Regulierung der Beleuchtungssysteme in den Schulräumen sorgt dafür, dass das Licht dynamisch auf den Tagesverlauf abgestimmt wird – um so den Biorhythmus deutlich besser zu unterstützen.
Die Wirkung von dynamischem Licht in Klassenzimmern wurde bereits im Rahmen einer Untersuchung des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf in Zusammenarbeit mit Philips getestet: Bei optimal an die jeweiligen Anforderungen im Klassenzimmer angepasster Farbtemperatur und Lichtintensität verbesserten sich die Leistungen der Schüler.
Die Forscher in Berlin haben eine neu entwickelte dezentrale Messtechnik eingesetzt, um die Untersuchung in acht Schulräumen in einem einjährigen Monitoring durchzuführen. Die Resultate des Projekts sind in einen nun erhältlichen Leitfaden der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft und des Normungsausschusses Lichttechnik berücksichtigt.
[BINE Projektinfo (pdf)] [Photo: Philips]