Licht beeinflusst das subjektive Wohlbefinden. Alte Sache. Farben beeinflussen den Geschmack von Speisen und Getränken. Wussten wir irgendwie auch schon. Aber was ist mit dem Nektar der Götter, auch bekannt als Wein? Lassen sich honorable Önologen von ein paar farbigen Birnchen in den Sack stecken?
Die unbestechlichen Wissenschaftler der Uni Mainz haben, vom reinen Forscherdrang beseelt, ein lokales Weingut aufgesucht und die Sache untersucht (war sicher launig, das Forschungsprojekt). Heraus kam, was uns bereits schwante: Rotes Licht macht den Wein subjektiv süßer und wertvoller – ja, die Tester würden mehr dafür ausgeben, weil sie ihn für aromatischer halten.
Blaues Licht macht den Wein bitterer („Tannin“), farbige Lampen aller Coleur bringen Aroma ins Spiel, wo vorher keins oder nur weniger war. Interessant, vor allem für Gastronomen, ist die Zusatzerkenntnis, dass angenehmes Licht nicht gleichzeitig zu mehr Geschmack im Weinglas führt.
Die Wissenschaftler um den Psychologen Dr. Daniel Oberfeld-Twistel haben angekündigt, die Nachforschungen zu intensivieren (würd‘ ich an eura Schdelle auch machm, Leude, *hicks*) und weitere Erkenntnisse zu veröffentlichen.
Tatsächlich kann es nicht schaden, den Einfluss von farbigem Licht auf unsere Lebenssituation noch ein wenig mehr zu quantifizieren. Die Präsentation von Produkten im richtigen Licht ist ja nicht nur für den (Wein-)Geschmack entscheidend. Wie unser Konsumverhalten von Farben und Licht beeinflusst wird, erforscht beispielsweise Malaika Brengman, Professorin an der Vrije Universiteit in Brüssel. Niemals Grüngelb, sagt die Belgierin zum Beispiel. Und Rot hält sie für ganz schön schwierig, zu klischeebehaftet.
Aber wenn wir uns den Wein versüßen wollen, können wir da ja sicher eine Ausnahme machen.