Janet Echelman versteht es, mit ihren geknüpften Licht-Wolken ganze Städte zu verzaubern: Bei Tag spielen deren Schatten über Straßen und Parks, bei Nacht werden die filigranen Skulpturen von Scheinwerfern in flackernde Nordlichter verwandelt.
Über Santiago de Chile, Montreal, Singapur, Seattle, Sydney, San Franicisco, Amsterdam, Porto, Como, Madrid, Genf oder Kyoto und anderen bedeutenden Städten unseres Planeten bewegten sich bereits die Netze aus farbigen Polyäthylenschnüren und vielen tausend Knoten. Ganz neu bewegen sie sich derzeit auch in West Hollywood als „Dream Catcher“ zwischen zwei Gebäuden am Sunset Sunset Blvd, um Träume einzufangen. Über LEDs werden hier computergenerierte Darstellungen von Gehirnaktivitäten eingespielt.
Handgeknüpftes Licht für Städte
Das Herstellen von Netzen und damit die Grundlage ihrer einzigartigen künstlerischen Entwicklung erlernte Janet Echelman übrigens von Fischern im südindischen Mahaballipuram – eine Lehrzeit, für die sie sich mit einer eben solchen Skulptur von metropolitaner Dimension bedankte.
Rund eine Tonne kann so ein lebendiges Gebilde wiegen, nur mit Hilfe von Baukränen und vielen Helferhänden lassen sich die Skulpturen entfalten und installieren, um sich dann ganz federleicht unter dem Himmel unserer Metropoloen hin und her zu wiegen. Mit Lauflängen jenseits von 100 Kilometern, bis zu einer halben Million Knoten und einer Höhe über 100 Metern gehören die zauberhaften Lichtwolken zu den größten Skulpturen unserer Zivilisation.
Mehr erfahren im Webinar
Am 25. Oktober 2017 erzählt die US-amerikanische Installationskünstlerin in einem einstündigen Webinar von ihrer Arbeit, mit der sie ergründet, wie der öffentliche Raum zu gestalten ist, dass er seine Bewohner involviert und bereichert.
Echelman will Städten ein neues Gesicht geben. „Ich bin glücklich, wenn die Menschen meine Kunst in ihr Leben integrieren“, sagte sie einmal. Wer erfahren will, wie Janet Echelman dabei mit Designern, Ingenieuren und Stadtplanern zusammenarbeitet und Technologie einsetzt, um Mensch und Kunst zu verbinden, kann den Live-Ausführungen der Künsterin hier ab 16 Uhr folgen.
Foto: (c) Janet Echelman