Philips hat seine großen Design-Studios in Amsterdam und Eindhoven, in Shanghai, Hongkong oder etwa Neu Delhi, im amerikanischen Pittsburg – und im belgischen Kontich. Hier in dem beschaulichen Städtchen zwischen Antwerpen und Brüssel öffnet der Licht-Weltmarktführer in seiner Lighting Design Zentrale diese Woche seine Pforten für innovatives Design und zukunftsweisende Entwicklungen.
„Meet the Designers“ heißt das Motto des Events im Satenrozen 13. Und die treffen wir bei einer Tour durch die Kreativschmiede samt Workshops zu Licht-Design und Trends.
Heleen Engelen, Senior Design Director für Consumer Luminaires, gibt einen Überblick über den Prozess vom Trend zur fertigen Leuchte. Es geht um Design-Strategie und Innovation. 50 Designer gehören zu ihrem Team, das sich mit der Entwicklung von Consumer-Leuchten beschäftigt. Man arbeitet interdisziplinär und international. Allein 20 Trendforscher sind in den Metropolen der Welt unterwegs, haben die gesellschaftliche Entwicklung im Blick, den Puls der Zeit.
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„Der Bereich Licht und Wohnen ändert sich dramatisch“, sagt Heleen. Durch den Trend zu Mega-Citys, die Verknappung des urbanen Wohnraums müssen Räume multifunktional werden, sind Arbeits-, Wohn- und Essbereiche künftig weniger räumlich zu trennen. Das macht Licht als Gestaltungsmittel immer wichtiger.
Wir erfahren viel über Inspiration, über Teamarbeit im Innovationsprozess. Lead Senior Product Designer Lieven Verdin spricht über neue Möglichkeiten, die insbesondere die LED-Technologie mit sich bringt. Die Entwicklung des Leuchten-Portfolios will Philips bis 2020 weitgehend auf LED umgestellt haben.
Die Digitalisierung des Lichts ist es, die ganz neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Räumen und Wohnungen bringt, erklärt der Designer, der sich um die “Lifestyle and Specialists”-Sparte der Marken Philips und Lirio kümmert, mit Wuschelhaar, Dreitagebart und ansteckendem Enthusiasmus. Der ist auch sonst zu spüren im Philips-Design-Mekka, schwirrt durch die Luft wie die jungen Designer durch den Showroom.
Ganz entscheidend ist dabei auch Connectivity, sagt Lieven. Eine Entwicklung, die vor allem von der Generation Y vorangetrieben werde, die ein Leben ohne Web und Vernetzung gar nicht kennt.
Wie Tommaso Grittti. „Ich bin Generation Y“, grinst der Connected-Spezialist und lässt das Licht im Showroom tanzen. In versammelter Runde wippen wir mit im Licht-Takt zur Musik. Am Beispiel von „Hue“ samt Party-App führt Tommaso vor, was die Steuerung des Lichts durch digitale Gadgets möglich machen kann. Und das wird immer mehr: Rund 100 Apps zum smarten Philips Lichtsystem gibt es mittlerweile, im Schnitt komme pro Woche mindestens eine neue hinzu.
Tommaso zeigt verschiedene spannende Apps insbesondere von Drittanbietern. „Espresso“, „Lagerfeuer“, eine Weckfunktion – Licht macht richtig Spaß, das muss auch einmal gesagt sein.
Zur Weiterentwicklung von Hue ist leider nicht viel zu erfahren im Vorfeld der Light + Building. „Das Thema hängt ganz hoch,“ sagt Tommaso, „viele spannende Sachen sind zu erwarten.“ Mehr ist nicht rauszukriegen.
Lichtlösungen der Zukunft also werden in Kontich ausgelotet, nachhaltige Entwicklungen vorangetrieben. Und das bringt uns nicht nur regelmäßig schönes, neues Licht, sondern lässt Philips jedes Jahr auch Design-Auszeichnungen weltweit einheimsen. Die sind im Eingangsbereich des Flachdachbaus aufgereiht.
Bevor wir aber an der Award-Ansammlung wieder vorbeigehen und die Designhallen verlassen, vollgestopft mit kreativem Input und Know-how, saugen wir gerne noch ein paar Praxistipps auf, für die spezielle Heimbeleuchtung etwa – aus erster Hand, direkt von den Designern.
Auch das ist schließlich nachhaltig.
+Links: Philips Lighting