LED im Netz: Grünes Licht soll Schildkröten retten


© Brocken Inaglory via Wikipedia / CC BY-SA 4.0

Seit Millionen von Jahren gibt es Schildkröten auf der Erde. Doch das Leben der urtümlichen Panzertiere ist massiv bedroht. Durch die Zerstörung der Natur, illegalen Handel und vor allem auch den Fischfang in den Meeren unserer Welt.

Unzählige Meeresschildkröten sterben einen qualvollen Tod, weil sie sich als Beifang in Netzen von Fangflotten verfangen. Forscher der University of Exeter haben nun den Einsatz von grünem LED-Licht getestet, um das Leben der Panzertiere zu schützen.

Mit Erfolg: Bei umfangreichen Versuchen des Teams um Dr. Jeffrey Mangel und Professor Brendan Godley in Küstengewässern von Peru verfingen sich in leuchtenden Netzen 64 Prozent weniger der dort stark verbreiteten Grünen Meeresschildkröten als in Netzen ohne Licht.

An 500 Meter langen Stellnetzen auf dem Meeresboden wurde alle zehn Meter ein LED-Licht platziert. Also 50 Lichter pro Netz, was – wie die Wissenschaftler vorrechnen – rund 34 US-Dollar macht, um das Leben einer Schildkröte zu retten. Eine einfache und kostengünstige Methode, so das Fazit.

Einfach, aber effektiv: Kleine Lichter machen großen Unterschied

Der Einsatz der LEDs hatte zudem keinerlei Einfluss auf das Fangergebnis. Die Fischer hatten ihre Netz ausgelegt, um Rochen zu fangen – diese können grünes Licht nicht wahrnehmen.

Das Forschungsprojekt wird von ProDelphinus, der britischen Darwin-Initiative und der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) unterstützt und soll nun auf größere Gebiete ausgeweitet werden. Die Biologen wollen zudem mit verschiedenen Lichtfarben experimentieren, die andere bedrohte Schildkrötenarten von den Netzen fernhalten könnten.

LED-Licht soll Schildkröten retten © University of Exeter

Alle Arten von Meeresschildkröten sind nach Angaben des WWF streng geschützt. Mittlerweile ist laut der Umweltschutzorganisation der Beifangtod die stärkste Bedrohung für die Meeresschildkröten.

Stellnetze werden mit Erfolg auch mit akustischen Signalgebern versehen, um Wale und Delfine auf Abstand zu halten.

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