In der englischen Stadt Bristol sollen Straßenleuchten bald deutlich mehr können, als die Wege zu erhellen. Mit Hilfe der mobilen Anwendung „Hello Lamp Post!“ dürfen Passanten ab Sommer mit der Straßenbeleuchtung auch kommunizieren.
Die App des Londoner Design-Studios PAN heimste den Playable City Award ein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Urbane etwas spielerischer zu gestalten. Der Schlüssel zum PAN-Projekt sind kleine Schilder, die in England alles identifizieren, was zum öffentlichen „Straßenmobiliar“ gehört – von der Straßenleuchte über die Bushaltestelle bis hin zum Briefkasten.
Die individuelle Nummer, die sich auf diesen Schildern befindet, soll es ermöglichen, mit dem jeweiligen Objekt eine SMS-Konversation zu führen. Die ist so gestaltet, dass man die Ziffern und ein kurzes Hallo an eine spezielle Telefonnummer sendet und eine Frage gestellt bekommt, die eine lockere Small-Talk-Runde eröffnet.
„Hello Lamp Post!“ animiert seine Gesprächspartner, kleine Geschichten zu erzählen oder Tipps zu geben, sammelt diese Informationen und stellt sie dann anderen Passanten im Gespräch zur Verfügung, die die „Telefonnummer“ des Objekts später wählen.
Ziel des Projektes ist es, die Alltagsgegenstände aus dem Straßenbild zu virtuellen Bewohnern der Stadt zu machen. Die sollen nicht nur Ortsfremden Hinweise geben können, sondern auch lernen, regelmäßige Gesprächspartner zu erkennen und mit ihnen einfach mal ein Schwätzchen zu halten.
Im Prinzip ist das System auch mühelos über Straßenleuchten und Briefkästen hinaus beliebig erweiterbar. Voraussetzung ist nur, dass der gewünschte „Gesprächspartner“ eindeutig zu erkennen ist – und sei er eine Mülltonne.
Nachdem PAN die Preisgelder des Playable City Award eingestrichen hat, soll in den nächsten sechs Monaten die App so weiterentwicklet werden, dass sie noch zum Sommer flächendeckend live eingesetzt werden kann.
[via] [Photos: PAN]