Wir kennen es im Glas, verloren und russisch, mit Senf oder pochiert. Und gerade zu Ostern dreht sich alles um das Ei. Weniger dabei allerdings um Speisen mit vielversprechenden Namen und auch weniger um Bodenhaltung, Freiland, Bio oder artgerechte Haltung der gefiederten Tiere, die es regelmäßig liefern.
Es geht um viel Symbolik – und zunächst einmal um Weiß statt Braun. Denn man weiß, Farbe sieht einfach am schönsten aus auf dem reinen, weißen Hühnerei. Und klar ist auch: Wer die Lebenszeit der ovalen Kunstwerke deutlich verlängern will, der sollte tunlichst das Ei ganz einfach auspusten, die Schale vom glasklaren und dottrigen Inhalt befreien.
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Das hat auch das Team der japanischen Design-Gruppe Nosinger um Eisuke Tachikawa gemacht. Die allerdings haben aufs Bemalen verzichtet und sich ganz aufs Weiß konzentriert. Und auf die Form, die entsteht wenn man gleich eine ganze Menge der leeren, fragilen Gehäuse zu einem neuen Ganzen verbindet.
Einem erstaunlich stabilen Gefüge, das man dann „Rebirth“ nennt und mit Licht zu neuem Leben erweckt. Ein Designer-Stück, das sich vom Artifiziellen abheben soll, dem Bedürfnis nach Natürlichkeit entgegenkomme und direkt „aus dem Leben hervorgeht“, wie von Nosinger zu erfahren ist. Und so ist man, wenn man will, auch direkt bei Ostern, bei Erneuerung und Neubeginn.
So gesehen ist das also eine ganz runde Sache mit dem Ei.
[Photos: Hatta]
Wow