Am Sonntag ist es soweit. Da sind es genau 25 Jahre seit dem Fall der Mauer – und in Berlin steuern die Jubliläumsfeierlichkeiten ihrem Höhepunkt zu. Unter anderem wird heute um 17 Uhr die „Lichtgrenze“ eröffnet, die die Metropole bis Sonntag symbolisch wieder zu einer geteilten Stadt macht – mit Licht statt Mauer.
Rund 8.000 weiße Leuchtballons sind auf einer Länge von 15 Kilometern installiert und werden hell leuchtend den Verlauf der ehemaligen Mauer nachzeichnen, von der Bornholmer über die Bernauer Straße hin zu Reichstag und Brandenburger Tor, vorbei am Potsdamer Platz, Checkpoint Charlie und East Side Gallery bis zur Oberbaumbrücke.
Eine Produktion von bauderfilm in Koproduktion mit Kulturprojekte Berlin, WHITEvoid und OPTIX, Regie: Marc Bauder / © bauderfilm /Kulturprojekte Berlin GmbH
Entlang der „Lichtgrenze“ zeigt die Robert-Havemann-Gesellschaft die Open-Air-Ausstellung „Hundert Mauergeschichten – Hundert Mal Berlin“ mit Elementen, die alle 150 Meter am authentischen Ort historische Geschichten erzählen.
An allen Publikumsorten sind außerdem großformatigen Screens aufgebaut, auf denen Marc Bauder mit „Mauerstücke“ Filmcollagen zeigt, für die der gerade für den Europäischen Filmpreis als „Master of the Univers“ nominierte Regisseur wenig bekanntes Filmmaterial aus der Zeit vom Mauerbau bis zum Mauerfall verarbeitet hat.
(c) Air Liquide, Foto: Caroline Scharff
Am Abend des 9. November 2014 steigen die Ballons mit Botschaften von Tausenden „Ballonpaten“ weithin sichtbar in einer feierlichen Gemeinschaftsaktion in den Nachthimmel – und die innerdeutsche Grenze fällt zum zweiten Mal. Der Startschuss fällt gegen 19 Uhr am Brandenburger Tor.
Eine Produktion von bauderfilm in Koproduktion mit Kulturprojekte Berlin, WHITEvoid und OPTIX, Regie: Marc Bauder / © bauderfilm /Kulturprojekte Berlin GmbH
Nach einer Ansprache von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit lassen Bürgerrechtler der ehemaligen DDR-Opposition gemeinsam mit Bundespräsident Joachim Gauck und politischen Zeitzeugen die ersten Laternen los – während Daniel Barenboim die Staatskapelle Berlin Beethovens „Ode an die Freude“ anstimmen lässt. Mit dabei sind auch der ehemalige sowjetische Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow, Lech Walesa, Miklós Németh und Hans-Dietrich Genscher sowie Freya Klier, Wolf Biermann, Ulrike Poppe, Stefan Müller und Kathrin Mahler Walther.
Die Ballonaktion wird im Fernsehen live im Ersten übertragen, von 18.50-20.00 Uhr.
(c) Photo ganz oben: Kulturprojekte Berlin_WHITEvoid / Christopher Bauder, Foto: Daniel Büche
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