[Light+Building] [Lichtgestalten] Helmut Bien und wie es zur Luminale kam

[Light+Building] Lichtgestalt: Bien und wie es zur Luminale kam

Mit zügigem Schritt kommt er zur Luminale-Pressekonferenz in den Frankfurter Palmengarten. Schnell dort auch sein Rückblick auf das zehnjährige Jubiläum der Licht-Biennale. Und rasant dann der Ritt durch die diesjährigen Highlights seines 180-Seiten-starken Programms.

Der 54-Jährige scheint – trotz Kordjackett im Landhaus-Stil und Hornbrille – ein Mann von Lichtgeschwindigkeit zu sein. Ist er auch irgendwie: Helmut Bien ist Kurator der Luminale, eines der größten Licht-Festivals in Europa. Und das, seit es diese Biennale gibt. In Realzeit also seit 2002.

„Nach der ersten Light + Building kam die Messe Frankfurt mit der Anfrage auf mich zu, was man machen könne, um den Anfangserfolg von 2000 abzusichern, um Frankfurt zur Licht-Stadt zu machen“, erzählt Helmut Bien, der mit der Messe Frankfurt damals schon zusammenarbeitete.

Doch zunächst arbeitete Helmut Bien, der Philosophie, Psycholgie und Pädagogik in Berlin studiert hat, als Hörfunk-Journalist. Dann war er für Festivals als Ausstellungsmacher tätig. Seit 1992 ist er Inhaber der Agentur Westermann Kommunikation. So kamen Messe- und Ausstellungsarbeit bei Bien zusammen. Und die Luminale 2002 zu ihm.

„Insgesamt haben wir schon 850 Licht-Projekte angeschoben“, sagt Bien. Allein in diesem Jahr konnte der Kurator sich aus 175 Luminale-Events rund 30 Highlights in Frankfurt, Offenbach und der Region für die Programm-Pressekonferenz aussuchen.

Luminale 2010 - Blaue Nacht im Handelssaal Börse

Dabei ist Biens Luminale-Konzept denkbar einfach: Die Messe trägt die Luminale, stellt für Werbung und Organisation das Luminale-Büro und engagiert Helmut Bien, der mit seiner Agentur das Festival animierend, moderierend und kuratierend begleitet. Unter diesem organisatorischen Dach sind die einzelnen Licht-Projekte und Veranstalter autonom – auch was die Finanzierung ihrer Projekte angeht.

Low-Budget-freundlich wurde sein Luminale-Konzept mittlerweile von London bis Boston kopiert. „In Detroit wird nun sogar eine Transluminale geplant“, berichtet Bien, der sich konzeptuell vom Salone Fuori, dem Begleitprogramm zur Mailänder Möbelmesse ,und thematisch von dem Licht-Festival Fête des Lumières in Lyon inspirieren ließ.

Bien selbst ist wohl mit der Luminale aufs Licht gekommen. Seine Faszination für das Spektakel in und um Frankfurt merkt man ihm an: „Die Stadt sieht durch die Transformationskraft des Lichts ganz anders aus.“ Den neuen Licht-Trends bleibt er auf der Spur. Die Luminale beschäftigt ihn rund ums Jahr.

Mit zügigem Schritt trägt er später nur noch wenige Luminale-Programme, Plakate und Flyer aus dem Frankfurter Palmengarten. An die 140.000 Besucher erwartet der Kurator in diesem Jahr, wenn vom 15. bis 20. April das Licht-Festival Frankfurt und die Rhein-Main-Region erleuchten wird.

[Photos unten: Luminale 2010 Blauer Handelssaal, Messe Frankfurt / Jochen Günther; Luminale 2012,  Messe Frankfurt]

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Mehr zur Luminale und zur Light+Building 2012 findet ihr hier in unserem Special. Die Luminale findet parallel zur Light+Building vom 15. bis 20. April 2012 in Frankfurt statt. Mehr Infos zur Light+Building gibt es hier.

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