[Video] [Solar] Street Charge: Handy laden an der Straßenlaterne

street charge

Moderne Großstadt-Menschen leiden selten Hunger und Durst, überall werden ihnen Sandwichs und Kaffeebecher entgegengereckt. Ganz anders ist das bei modernen Großstadt-Smartphones. Sie leiden häufig und urplötzlich Hunger – nach Strom. Wo laden, fragen sich ihre Besitzer.

Nun regen die Designer des Büros Pensa aus New York an, sozusagen die Straße zur Ladestation zu machen. „Street Charge“ nennen sie ihre Idee. (Der Name ist freilich wenig kreativ.)

Die schrägen Vögel haben entdeckt, dass einem Fußgänger oft  Straßenlaternen und Verkehrschilder  im Weg stehen. Warum nicht einige Solarzellen montieren, fragen sie? Versehen mit USB-Ausgängen könnten die Pfosten und andere Straßenmöbel als Ladestationen dienen.

Damit der Großstadtmensch nicht dumm herumsteht, bis sein Gerät voll ist, wollen die Designer kleine Tischchen und Bänkchen montieren. Man kann sich ausmalen, wie dort kleine Standup-Cafés entstehen, weil Menschen beim Warten ihr Koffein aufnehmen, oder sich Rauchertreffen etablieren, weil auch Nikotin rein muss. (Zu Pensas Kunden zählen übrigens Mc Donald´s, Pepsi und Bic, was natürlich nichts mit dem Projekt zu tun hat.)

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Weil die Designer um Marco Perry und Kathy Larchian Freunde des Schönen sind, sieht Street Charge hübsch aus. Und damit beginnen die Sorgen: Was, wenn Rüpel „Street Charge“-Installationen mit Aufklebern bedecken, weil sie eine Wohnung oder Katze suchen?

Was, wenn Vandalen zu Werke gehen?  Und ganz praktisch gedacht: Wie lange soll man vor solch einer Ladestation ausharren, bis Handy oder Tablet satt sind?

Wir würdigen durchaus, dass „Street Charge“ uns helfen soll, überall Handysaft zu haben und nicht nur Empfang. Doch die Stationen könnten vergessen geglaubte Verhaltensweisen wiederbeleben: „Fasse dich kurz“ mag ein Strombedürftiger einen Mitmenschen anmaulen, der zu lange lädt. Das Handy erlangt damit Telefonzellen-Flair.

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