[Lichtgestalten] Emre Onur: Licht ist etwas Emotionales

Dunkle Ecken und blendendes Licht kann Emre Onur überhaupt nicht leiden. „Schlecht beleuchtete Badezimmerspiegel sind wirklich schlimm“, sagt er etwas überspitzt. So etwas verdirbt dem Chefredakteur des Consumermagazins „Licht+Wohnen“ zwar nicht den Tag, in Hotels gibt er jedoch manchmal einen Hinweis an der Rezeption. „Oft ist es schlicht zu dunkel.“ In Küchen fällt dem 38-Jährigen häufig auf, dass man sich beim Kochen selbst Schatten wirft. Da gibt er Freunden zuweilen einen Tipp.

Emre Onur ist sensibel, wenn es um Licht geht, seit er in Stuttgart Architektur studierte. Das Fach wählte er, um künstlerisches und technisches Arbeiten zu verknüpfen. „Licht wird oft stiefmütterlich behandelt“, hat er dabei gemerkt. Also hat er sich mit dem „Wohlfühlen in der vierten Dimension“ befasst. Und zwar nicht nur am Reißbrett, sondern mit Notizbuch und Kugelschreiber.

„Schon als Architekt habe ich gerne geschrieben. Beispielsweise theoretische Vertiefungsarbeiten.“ Angeregt von seiner Liebe fürs Schreiben war der Architektensohn nach seinem Abschluss in Architektur und einem MBA-Studium als Produktmanager und Chefredakteur beim WEKA-Verlag tätig. Nach vier Jahren wechselte er auf den Chefredakteur-Sessel von „Licht+Wohnen“, das er für PPV Medien mitentwickelt hat.

Themen für das Magazin, das sich an Fachleute und Konsumenten gleichermaßen richtet, gehen ihm nie aus. „Das Spektrum ist so weit“. Es reicht von technischen Entwicklungen bei LED und OLED, über Design, Innenarchitektur, Beleuchtung im städtischen Raum und in öffentlichen Gebäuden bis zum Einfluss von Licht auf Gesundheit und Wohlbefinden. „Wir wollen die Leser aufklären, wie man Wohnräume richtig beleuchtet“, umreißt er seinen Anspruch.

Derzeit kann er sich Auswüchsen seines Sujets kaum entziehen. Stichwort Weihnachtsbeleuchtung. „Das ist etwas Emotionales“, sagt er mit Nachsicht in der Stimme. „Daran sehe ich nichts Schlechtes oder Hässliches.“ Freilich sei das Ausmaß zuweilen extrem.

Dauerhaftere Anregungen bescheren ihm seine privaten Reisen. Angetan haben es ihm Barcelona, Kopenhagen, Paris und Mailand. „Das sind die Design-Metropolen“, schwärmt er: „Dort gibt es so viel zu entdecken.“

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