Licht Festival Gent 2012: Die Kathedrale der Leuchtdioden

Licht-Kathedrale Cagna Illuminations beim Licht Festival Gent 2012

Ja, so kann das auch laufen. Manchmal muss die Menschheit eben ein paar Jahrhunderte warten können. Denn vermutlich genau so hätte man einst gern Kirchen gebaut: das Licht, die Farben, der Eindruck unendlicher Weite, die scheinbare Öffnung gen Himmel, das faszinierende Leuchten – in Belgien, genauer Gent, beim Licht Festival 2012 ist alles da, was früher einen idealen sakralen Raum beschrieben hätte.

Denn in der Genter Belfortstraat hat das italienische Familienunternehmen Luminarie de Cagna, gegründet 1930 und seitdem spezialisiert auf Gebäudebeleuchtung, eine märchenhafte Kathedrale aus Licht (und Holz) errichtet. Sage und schreibe 55 000 LEDs sorgen für die atmosphärische Magie.

Dabei erscheint mindestens genauso magisch, dass die Licht-Kathedrale mit gerade mal 20 kWh auskommt. Und der Trend, immer weniger Strom zu verbrauchen, ist in Gent Programm. Konnte über die vergangenen zehn Jahre schon massiv eingespart werden, so soll der Energieverbrauch im kommenden Jahr noch mal um 20 Prozent gegenüber diesem Jahr gekürzt werden.

Licht-Kathedrale Cagna Illuminations beim Licht Festival Gent 2012

Das De-Cagna-Kunstwerk, eines von rund 30 Festival-Beiträgen, würde man mit seinen riesigen Bögen und einem Eintrittsbereich von beeindruckenden 28 Metern Höhe vage in der Romanik oder auch der Renaissance Verorten. Die Anordnung der bunten LEDs kann man verschieden interpretieren – sie erinnern an rosettenartige bunte Kirchenfenster oder auch an orientalische Muster und Ornamente.

Wer sich dabei – zurecht – denkt: „Da will ich nächstes Jahr auch hin!“, sei schon mal vorgewarnt. Auch in diesem Jahr war die Innenstadt über die vier Festival-Tage vom 26. bis 29. Januar hinweg eine einzige Menschenansammlung. Was ja eindeutig für die Qualität der gesamten Veranstaltung spricht, über die Lieven Vanoverbeke im Video unten einen Überblick gibt.

[Photos: Licht Festival Gent 2012]

Lichtfestival Gent 2012 from Lieven Vanoverbeke on Vimeo.

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