Künstliches Käfer-Licht: Zur Weihnacht glühen die Würmchen

Festive Lighting - Weihnachtsbeleuchtung

Ein Glück für das Glühwürmchen, dass es gemeinhin nur beim Glühen beobachtet wird, ansonsten ist es unscheinbar bis unansehnlich. Ein Glück aber auch, dass der US-Chemiker Mathew Maye den Tierchen mal genau hinter die Laterne geschaut – und abgekupfert hat. Der Wissenschaftler hat einen Weg ausgetüftelt, wie er das Leuchten der Käfer künstliche nachahmen kann. (Natürlich blinkt der Mann nicht persönlich).

Maye kennt sich mit Nanoteilchen aus. Das ist deshalb gut, weil er so das Enzym Luciferases an winzige Teilchen eines Halbleiter-Metalls anzudocken gelernt hat. Der Glühwurm benutzt nämlich Luciferase, und lässt es mit dem Stoff Luciferin reagieren – und schon leuchtet es, auf chemischem Wege zur Liebeswerbung.

Der Kniff war für Maye und seine Doktorandin Rebeka Alam, die Nanopartikel so in Form und Struktur zu gestalten, dass sie optimal in Lucifers System passen. Bioluminescense Resonance Energy Transfer (BRET) nennte er das Ganze. Luciferin fungiert dabei als Treibstoff für das künstliche Käfer-Licht.

Maye ist Chemieprofessor an der Syracuse University im State New York. Auf Fotos grinst der Jeans- und Turnschuh-Träger verschmitzt, als denke er: Ihr versteht sowieso nicht, was ich genau mache.

Mag sein. Dafür malt der Professor für uns ein kleines Zukunftsszenario. „Die Nanopartikel sind aus dem gleichen Material, das in Computerchips, Solarzellen und LEDs verwendet wird“, sagt er. Es sei daher „absehbar“, dass die Firefly-Nanos LEDs ersetzen. Die würden dann ohne Stromkabel oder Batterie funktionieren.

Maye träumt bereits von einer Anwendung für dich und mich: die Weihnachtsbeleuchtung! Die Nanos können schließlich feierlich in rot, orange und grün glimmen. Ob´s aber zum Fest 2012 schon so weit ist? Unwahrscheinlich.

[Link] [Link] [Photo: Christmasstockimages / cc ]

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